Interview bei Die Welt online von N24

Heute war unser Kollege Philipp Behar-Kremer im Interview bei Die Welt online von N24.
Im Zuge der Veröffentlichung der ARAG Digital Risks Survey, einer Studie zu Cybermobbing, wurde unser Kollege eingeladen. Das Interview lief über Facebook Live.
Hier der Link zum Interview auf der Facebook-Seite von Die Welt online:
Interview mit Die Welt online

Einige Worte zur Studie:

In den meisten Studien zu Cybermobbing schlagen die Medien Alarm, so auch bei dieser Studie. Jeder vierte sei betroffen und Cybermobbing sei wie eine Bombe im Internet.
Es stimmt, dass die Tendenz, dass immer mehr Leute betroffen sind, steigt. Diese Studien müssen jedoch näher betrachtet werden. In den Befragungen kommt meistens heraus, dass das meiste, was den Betroffenen geschieht, Beleidigungen sind. Doch oft wird nicht der Zeitraum erfragt, in dem die Beleidigungen stattfinden und auch nicht die Menge der beleidigenden Nachrichten, die derjenige bekommen hat.
Stellen Sie sich einmal die Frage, ob Sie schon ein Mal in ihrem offline Leben beleidigt worden sind, evtl. auch öfter ein Mal von den gleichen Personen. Z.B. beim Fahrradfahren, beim Streiten auf der Arbeit etc. Ist bei jeder Beleidigung ein Fall von Mobbing entstanden?
Wir als Erwachsene stehen vor der schweren Aufgabe zu erkennen, wann es sich bei den Vorfällen um eine digitale Konfliktaustragung handelt und wann um Cybermobbing.
Emotional können natürlich bei Stress Beleidigungen emotional sehr weh tuen, aber Cybermobbing hat noch eine viel intensivere und zerstörerische Wirkung.
Wir werden oft von Pädagog_innen eingeladen, weil es Vorfälle von Beleidigungen gegen eine Person in whatsapp Gruppen gab. Sprechen wir mit den Jugendlichen, sagen diese oft: “Ja, und wir haben uns gestritten, aber es ist schon alles wieder geklärt”. Das heißt natürlich nicht, dass die Art und Weise, also über das Internet, die richtige Strategie für Konfliktlösungen ist, denn sie bietet viel Potential für kleinere Konflikte, die zu Cybermobbing werden können.
Über die Grenze zwischen digitaler Konfliktaustragung und Cybermobbing müssen wir mehr diskutieren und Wege der Unterscheidung finden.